2013
- ein ruhiges Jahr für unsere Familie. Dieter und ich kommen uns
manchmal vor, als würden wir auf einer Insel leben und manchmal
kommt jemand zu uns gerudert. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch
den Umbau der Gartenstraße und der umliegenden Straßen. 3 x wurde
seit März vor unserer Haustür ein großes Loch gegraben, wieder
notdürftig zugeschüttet und jetzt im Dezember hat die Straße
endlich einen einigermaßen festen Belag erhalten. Der Gehweg ist
noch nicht fertig, wird es wohl in diesem Jahr auch nicht werden.
Parken – was für ein Fremdwort, die Garage ist auch nicht zu
erreichen. Die anfängliche Freundlichkeit zwischen den Anwohnern und
den Bauarbeitern wich auch während der Bauarbeiten einem rauerem
Ton. Wenn man nicht fahren könne, solle man doch fliegen – war
einer der Sätze, den es dann zu hören gab. Aber als Belohnung
bekamen wir jetzt eine Straßenlaterne genau vor das
Schlafzimmerfenster gesetzt, sodass wir eine zusätzliche Verdunklung
anbringen mussten.
Aufregen hilft da
nichts, da müssen wir durch. Es ist aber schon eine Belastung für
alle, die uns anfahren wie den Pflegedienst, die
Physiotherapeutinnen, unsere gute Seele Petra.
Viel
Hilfe erfahren wir durch unsere Nachbarn Gerti und Kurt, die sich um
die Mülltonnen, die Vogelfütterung, die morgendlichen Brötchen
und vieles mehr kümmern. So hat Gerti auch für Dieter mitgekocht,
als ich vier Wochen zur Reha in Bad Berleburg war. Leider war der
Aufenthalt nicht so erfolgreich wie erwartet. Ich hatte wieder eine
offene Stelle am Unterschenkel, konnte deswegen das Schwimmbad nicht
nutzen. Der Vortrags – und der Gestaltungsraum lagen im 3. Stock,
der Aufzug endete im 2. Stock. Und die Treppen sind für mich noch
unüberwindlich. Naja, so habe ich etliche Bücher gelesen, die „auf
Halde“ lagen.
In
der Kur bekam ich dann die Nachricht, dass Tante Brigitte, eine
Schwester meines Vaters, an einem Herzinfarkt gestorben war. Es hat
mich tief getroffen, war sie doch so etwas wie ein Mutterersatz nach
dem frühen Tod meiner Mutter. Ich konnte sie immer anrufen, sie
wusste Rat und sie wusste noch so viel über Ostpreußen. Nun kann
ich keinen mehr fragen nach dieser Zeit. Im August verstarb dann auch
noch meine Cousine Elisabeth, die nur neun Monate älter als ich war
und mit der ich quasi aufwachsen bin. Ich bin immer noch sehr
traurig.
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Oma Emma, ihr Bruder Franz, seine Frau Mariechen, Tante Rosie und Tante Brigitte |
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Sabine und Tante Brigitte |
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Klein-Inge, meine Schwester Renate und Elisabeth |
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Elisabeth, Inge (Konfirmandin) und Freundin Elke |
Einen
wunderschönen Tag durften wir am 10. August erleben. Tobias
heiratete seine Tatjana und der Himmel strahlte. Mein Ex-Ehemann
Wolfgang überschrieb den beiden das Haus seiner Eltern, das stark
renovierungsbedürftig war. Seitdem toben sich die Beiden darin aus.
Sie sind in die obere Etage gezogen, renovieren nun die untere. Alle
Leitungen müssen neu gelegt werden, das Bad komplett saniert und und
und...
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Tatjana und Tobias |
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Tatjana und Tobias mit mir und meinem Mann Dieter |
Da
ist noch die junge Frankfurter Familie. Sie träumen von einer
größeren Wohnung (leider im Moment unerschwinglich) oder einer
Rückkehr in unsere Gegend (leider berufsbedingt unwahrscheinlich).
Marlene wird im Januar schon vier Jahre alt, das betont sie auch
immer. Sie ist ein sehr sportliches Kind mit einem sehr starken
Willen. Lucia ist nun 1 ½ Jahre, sie beginnt sich mit der Sprache
vertraut zu machen. Und sie hat eine besondere Gabe, sie schaut einen
an, lächelt und man muss sofort zurück lächeln. Sie probiert beim
Essen alles aus und wenn sie satt ist, dreht sie einfach den Teller
um.
Die
Frankfurter Luft tut allen nicht gut, sie werden oft von Erkältungen
geplagt. Zwei Urlaube am Meer – Schweden und Holland – haben auch
kaum Veränderung gebracht.
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Marlene und Lucia |
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Schokoschnute Lucia |
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Marlene bekommt Locken |
Wir
waren in diesem Jahr nicht unterwegs, ich traue mir noch keine großen
Fahrstrecken zu. Im Jahr 2014 hoffen wir aber, wieder einmal nach
Schweden zu kommen.
Mein
großes Hobby ist es ja, Karten zu schreiben und zu bekommen. Ich bin
daher bei Postcrossing und bei swap-bot angemeldet und tausche
fleißig Karten und Grüße mit der ganzen Welt aus. Das ist meine
Art zu reisen und Kontakt zu halten. Meine Cousine Irmchen in
Wisconsin (USA) schreibt auch regelmäßig, sie hat ihre Wohnung
aufgegeben und wohnt nun in einem betreuten Wohnen. Mein Traum ist
es, sie noch einmal zu besuchen, aber das ist sehr teuer, denn mit
meinem Poppes müsste ich zwei Sitzplätze im Flugzeug buchen.
Dieters
Leidenschaft ist noch immer Musik und Film. Er nimmt Filme auf, und
ich kann dann die von Werbung bereinigte Fassung genießen. Außerdem
ist er Stellas Diener. Einmal Bellen – Türen öffnen zum
Rausgehen! Zweimal Bellen – Futter zubereiten! Neben ihn aufs Sofa
springen – Bauch kraulen! So hat jeder seine Aufgaben und
Tätigkeitsbereiche.
Achja, zwei Operationen hatte ich auch noch in diesem Jahr. Im Januar eine Grauer Star op am linken Auge. Daraufhin verschlechterte sich das rechte Auge so massiv, dass es im April auch operiert wurde. Das wurde alles ambulant in Rotenburg/Fulda bei Dr. Heinrich gemacht. Und eine neue Brille brauchte ich danach und die hat wirklich über 1000 Euro gekostet (nicht zu glauben).